Die Abholung und Heimreise – wie verhalte ich mich richtig?

…ist besonders wichtig!

Die Heimreise mit deinem neuen Familienmitglied steht bevor.

Deshalb möchte ich dir für die Heimreise noch ein paar wichtige Tipps mitgeben.

Schon für die Heimreise ist es wichtig zu wissen, wie Hunde Lernerfahrungen sammeln. Schon da können die ersten Fehlverknüpfungen entstehen. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen auch darauf schon einzugehen!

Deshalb ein kleiner Exkurs mit ersten Tipps für die Erziehung! Weitere wichtige Trainingstipps findest Du noch weiter unten und in meinem Buch „Hunde erziehen – leicht und effektiv“, wichtige Basics für den Alltag, dass jeder unserer Welpenkäufer von uns auf Wunsch erhält!

Das falsche Timing oder Fehlverhalten belohnen!

Unser gesprochenes Wort ist für den Hund zunächst wie eine Fremdsprache. Hier kommt es oft zu Missverständnissen, auch aufgrund unserer Tonlage.

Du holst Deinen Welpen beim Züchter ab. Für den Welpen bricht momentan eine Welt zusammen. Er wird von der geliebten Mutterhündin und seinen Geschwistern getrennt. Kommt noch dazu in ein fremdes Etwas, was wir Auto nennen und weiß ja nicht, dass er in ein liebevolles Menschenrudel Einzug hält.

Du nimmst den Wonneproppen auf Deinen Schoß. Weil der Kleine so unmittelbar aus seiner Welt gerissen wurde, fängt er an zu winseln, so rufen Welpen nach der Mutterhündin. Das ist ein natürliches Verhalten des Welpen in dieser Situation.

Was passiert jetzt beim Menschen? Wir entwickeln natürlich sofort Mutter-Beschützer-Instinkte und streicheln und trösten den kleinen Wurm und reden beruhigend auf ihn ein, so sind unsere Gefühle und so würden wir ja auch ein Kind trösten.

Beim Hund ist das aber komplett falsch. Hunde würden sich untereinander nicht trösten.

Beim kleinen Hund kommt an: Da der Welpe die tröstenden Wortlaute nicht deuten kann, erfährt er durch die Stimmlage nur, dass er gerade für sein Verhalten winseln gelobt (mit Worten) und getröstet (mit Streicheleinheiten) wird, dieses Verhalten also wohl lohnenswert ist. Verknüpft er dies z. B. noch mit der für ihn „komischen Klapperkiste“ Auto, wird er bei der nächsten Fahrt noch heftiger und intensiver winseln, ebenso die Klapperkiste wohl als ein Ungeheuer sehen, er wurde ja in seinem Verhalten das letzte Mal bestärkt, also muss es wohl richtig sein zu winseln und Angst vor der Klapperkiste zu entwickeln. Und schon hat Welpi seine erste Fehlverknüpfung gelernt. In der Folge könnte sich das Fehlverhalten verstärken.

 

Richtig ist das Winseln zu ignorieren, in dem Moment nicht mit deinem Liebling zu sprechen, ihn nicht zu streicheln. Und dann? Er ist doch so klein und süß! In dem Moment wo der Welpe AUFHÖRT zu winseln, darf natürlich wieder ein Lob und Streicheleinheiten folgen.

In der Natur ist es so: Wenn der Welpe gemerkt hätte, dass trotz seines Winselns die Mutterhündin nicht kommt, hätte er sich nach kurzer Zeit beruhigt – denn auch in der Natur gehen die Muttertiere zum Jagen und die Welpen müssen RUHIG warten, ohne zu winseln, sonst würden sie andere Raubtiere anlocken.

Bitte achte immer darauf, dass Du nicht unbewusst Fehlverhalten bestärkst.